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Kinderzimmer nach Montessori - so geht Einrichten für schlaue Kinder

Autorenbild: Katia SteilemannKatia Steilemann

Ich verrate dir Vorteile, Nachteile, Fehler und Tipps bei der Einrichtung des Kinderzimmers nach Montessori.




3 Vorteile, die fürs Montessori Kinderzimmer sprechen


Vorteil 1 - Dein Kind fühlt sich sicher

Ein Kinderzimmer mit ungeeigneten Möbeln und wenig Platz für das ganze Spielzeug kann ein Kind verunsichert. Eltern merken die Verunsicherung, wenn das Kind dort nicht gerne lange spielt oder gerne dort schläft. Wenn die Einrichtung stimmt, wird das Kind es spüren und sich dort geborgen und beschützt fühlen.


Vorteil 2 - Dein Kind lernt schneller

Wenn ein Kind zum Beispiel lernen soll, eine Hose anzuziehen, wird es viel schneller lernen, wenn es selbst an Hosen kommt und selbst genug Zeit hat, sie durch die Beine ziehen zu können. Hat es ausreichend Zeit und leichten Zugriff zu Dingen, die es lernen soll, wird es schneller klappen. Dein Kind wird Zusammenhänge schneller begreifen und spielerisch neue Dinge lernen.


Vorteil 3 - Dein Kind wird selbstständiger

In der Montessoriphilosophie geht es hauptsächlich um Selbstständigkeit und Verantwortung. Alles ist so eingerichtet und präsentiert, dass das Kind öfters am Tag stolz auf das ist, was es schon kann. Bei der Einrichtung geht es darum, die täglichen Aufgaben zu erleichtern und das Selbstwertgefühl zu stärken. Ein Kind, was öfters Erfolgserlebnisse am Tag hat, wird mutiger und selbstsicherer.



Kinderzimmer Montessori


3 Montessori Nachteile


Nachteil 1 - man sieht die Unordnung schneller

Vieles muss schnell greifbar sein und das Kind muss schnell sehen können, was wo ist. Das heißt auch, dass vieles sichtbar sein muss. Eltern, die es gerne clean und weiß haben wollen, werden mit so einem Zimmer eher Stress empfinden. Außerdem ist Ordnung halten, sehr wichtig. Das Kind muss wie im Kindergarten lernen, seine Spielsachen nach dem Spielen auch wieder wegzuräumen. Das Problem ist nur, dass wir als Eltern nicht immer dabei sind und können zum Beispiel nicht kontrollieren, ob sie vor dem Lesen der Bücher auch das Lego erst weggeräumt haben.


Nachteil 2 - man muss öfters in Möbel investieren

Ein kindgerechtes Zimmer wächst und verändert sich mit dem Kind. Und Kinder wachsen und verändern sich nun mal verdammt schnell und oft! Das Bett wird zu klein, der Schreibtisch zu niedrig und Lego ist plötzlich auch nicht mehr in. Eltern müssen ständig neue Lösungen für die Organisation der Spielsachen finden.


Nachteil 3 - Eltern müssen konsequent sein

Montessori heißt auch Freiheiten erlauben und dem Kind beibringen, was es darf und nicht darf. Dafür braucht es viel Geduld und einen langen Atem. Nehmen wir das Bett als Beispiel. Nach Montessori soll es bodennah sein und kein Gitter haben. Dadurch kann das Kind frei ein und aus steigen. Für das Kind ist das toll, denn es fühlt sich nicht eingesperrt wie ein Tier. Für Eltern aber, die keine schlaue Schlafroutine haben und nicht konsequent sein können, wird das zur Hölle! Dasselbe gilt mit dem Aufräumen. Wer keine Geduld hat, dem Kind konsequent und täglich beizubringen, wie Ordnung gehalten wird, wird hier wohl auch an eigene Grenzen kommen.



Montessori Kinderzimmer Spielzeuge


3 Fehler, die Eltern bei der Montessori Einrichtung machen


1) Sie haben Einbauschränke und schwere Möbel

Viele Kinder wollen ihr Zimmer ab und zu auch umgestalten. Das ist sogar wünschenswert, denn es fördert Verantwortung, Kreativität, ein Gespür für Räumlichkeiten und Selbst-Organisation. Doch wenn Möbel zu schwer sind, können sie nicht mal schnell etwas selbst in eine andere Ecke schieben. Auch Einbauschränke sind eher kontraproduktiv in einem Kinderzimmer. Sie limitieren die Gestaltungsmöglichkeiten und nehmen die Flexibilität weg.


2) Denken, es muss wie im Kindergarten aussehen

Klar mögen Kinder primäre Farben und lieben alles, was leuchtet und Kitsch ist. Hauptsächlich Kleinkinder fühlen sich sehr von Rot, Blau, Gelb und Pink angezogen. Deshalb denken viele Eltern, das Kinderzimmer müsste auch so bunt aussehen wie im Kindergarten. Fehlalarm! Das Kinderzimmer darf sehr gerne hier und da ein paar interessante Farben haben, aber eher als Akzent mit einem Kissen, einer Decke oder einem Bild.


3) Wollen im Zimmer alles erlauben und unterbringen

Es soll ein Einkaufsladen geben, eine Leseecke, Puppenhaus, Tanzfläche, Lego-tisch, Bücher und Knete. Einfach zu viel. Das perfekte Zimmer ist nicht eins, was für alles geeignet ist, sondern was gezielte und altersgerechte Aktivitäten ermöglicht. So sollte zum Beispiel die Spielküche lieber in der Nähe der echten Küche sein und die Knete und das Bastelzeug eher in einem Raum, was leicht zu putzen ist. Konzentriere dich lieber auf 3 Hauptaktivitäten und Spielzeuggruppen, die das Kind im nächsten Jahr dort haben soll.



Kinderzimmer mädchen montessori


3 Tipps, wie du das Kinderzimmer nach Montessori einrichtest


1) Auf Augenhöhe planen

Denke immer in 1 Jahres abständen. Wenn dein Kind jetzt noch krabbelt, wird es in den nächsten Monaten anfangen zu laufen und sich an allem hochziehen wollen. Krabbel mal selbst durch den Raum und überlege, was für dein Kind erreichbar sein sollte. Soll es selbst Socken aussuchen und anziehen? Soll es selbst an Kinderbücher kommen? Soll es selbst ins Bett krabbeln können? Denke daran: Die Einrichtung darf nicht im Weg stehen - sie soll dem Kind helfen. Und das bis nach der Pubertät.


2) In Bereiche einteilen

Ein Kinderzimmer braucht circa 2 bis 3 Bereiche. Ein Schlaf / Ruhebereich, ein Bastelbereich und ein Tobe-Bereich. Diese sollten klar fürs Auge abgegrenzt sein. So kann zum Beispiel ein Ruhebereich mit einer pastell Wandfarbe gekennzeichnet werden, ein Bastelbereich mit einem rechteckigen Teppich und ein Tobe-Bereich mit Wandmatratzen.


3) Alles sichtbar - wie im Shop

Genau wie bei Senioren orientieren sich Kinder nach Farben, Formen und Bildern. Montessori empfiehlt, so viel wie möglich sichtbar zu lassen und mit Symbolen zu identifizieren. Denke einfach, es ist ein Shop. Nutze Kisten, um ähnliche Spielzeuge zu sammeln und identifiziere sie mit einem Bild oder Symbol. Du kannst auch an die Front einer Schublade zum Beispiel ein Bild von den Legosachen kleben. So weis das Kind, hier ist mein Lego und da soll es nach dem Spielen wieder rein.




Kinderzimmer nach Montessori Beige

Fazit: Ein Kinderzimmer nach Montessori ist etwas ganz Tolles und kann bei der Erziehung und der altersgerechten Entwicklung deines Kindes helfen. Du musst nur wissen, was das für deinen Alltag und Erziehungsstil bedeutet und dich bewusst dafür entscheiden.



 


Die Autorin: Katia Steilemann ist Raumexpertin, Mental Coach und Präventologin. Sie zeigt, wie wir mehr aus unserem Zuhause machen – damit wir dort Kraft für unseren Alltag tanken können. Ihre Tipps sind bekannt im RTL, WDR, SAT1


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